Hl. Dreifaltigkeitskloster

Architektur und Kunst

Die Gebäude und das unmittelbare landschaftliche Umfeld des Klosters sind geheiligter Raum, wo Menschen, Engel und die vielfältigen Wesen der Schöpfung Gottes in Harmonie mit Gott leben.

Für ein orthodoxes Heiligtum, sei es noch so bescheiden, sind sakrale Symbolik und Schönheit wichtig. In allem soll sich ja das Urbild im Himmel widerspiegeln. Schönheit gehört wie Liebe, Güte, Allmacht, usw. zu den Eigenschaften Gottes, oder wie man auch sagt, zu den Namen Gottes. Daher ist die Schönheit eine geistige Notwendigkeit.

Die Gebäude des Klosters sind vergleichsweise zierlich. Aber doch vermitteln Anordnung und proportionale Gliederung den Eindruck einer harmonischen Ganzheit. Das Heiligtum fügt sich ganz natürlich in die Berglandschaft des Voglergebirges ein. Die Baukörper schmiegen sich in einer polygonalen Anordnung den natürlichen Gegebenheiten des Geländes an und sind von Mauern und Hecken umfriedet. Es ist dies ein Charakteristikum orthodoxer Klöster, wie man es auf dem Heiligen Berg Athos sowie bei älteren orthodoxen Klosteranlagen des Balkan sowie in anderen Weltgegenden sieht.

Aus ideellen wie aus wirtschaftlichen Gründen sollten alle Bauformen und -techniken so einfach sein, daß man sie in Eigenleistung ausführen kann. Über kräftigen Mauern und Rundbögen ruhen einfache Holzbalkendecken.

Die Bauproportionen sind von harmonischen ganzzahligen Verhältnissen bestimmt, wie sie auch im sakralen Gesang und im Modussystem des Deutschen Chorals wiederkehren.

Künstlerisch gestaltete Bauelemente, etwa an Kapitellen, greifen die Formensprache der frühen Weserromanik auf und entwickeln diese weiter. Die frühe, vorromanische Architektur und Kunst unserer Region ist der zeitgleichen byzantinischen erstaunlich nahe. Es war die Zeit der großen europäischen kulturellen und geistigen Einheit von Irland bis nach Georgien.

Wie in den meisten orthodoxen Klöstern ist der Tempel nach Osten ausgerichtet. Bisher konnte erst die Krypta fertig gestellt werden, die 1994 erbaut und 1996 geweiht worden ist. Hier finden derzeit die beiden großen täglichen Gottesdienste statt. Die geplante Klosterkirche im Kreuzkuppeltypos entspricht den Hauptkirchen (Katholika) der Athosklöster. Im äußeren Erscheinungsbild lehnt sie sich an die vor- und frühromanischen Kirchbauten Deutschlands, besonders des Weserberglandes an.

Grundriß und Hofansicht der Klosterkirche, Planskizzen
Auch kompliziertere Maurerarbeiten werden von den Mönchen selbst ausgeführt.

Vater Johannes beim Kuppelbau an der Krypta 1994

Vater Symeon beim Kuppelbau am Weihwasserbrunnen 2008


Den Mittelpunkt des Klosterhofes bildet der Weihwasserbrunnen. Von hier aus wird das Kloster und das ganze Umland gesegnet.

Planskizze des Weihwasserbrunnens 2004

Detailskizze für die Palmettenkapitelle des Weihwasserbrunnens aus dem Jahr 2005 ...

... die fertigen Kapitelle, kunstvolle Steinmetzarbeit in Wesersandstein, Sommer 2007

Bergseits nach Südosten liegt der Klostergarten, der die Selbstversorgung mit Gemüse sicherstellt. Oberhalb davon wurde ein Obstgarten angelegt.

Klostergarten, obere Terrasse

Die Besonderheiten der Berglandschaft erfordern einen erheblichen gestalterischen Aufwand. In einigen Bereichen wurden Terrassen mit Sandsteinmauern angelegt. Allein im Jahr 1992 wurden 2000 heimische Sträucher gepflanzt, wegbegleitend, als Bekrönung oder Fortsetzung der Sandsteinterrassen sowie als Einfriedung. Dadurch wird der Wasserhaushalt harmonisiert und es entsteht Lebensraum für vielfältige Kleintierarten und Pflanzen. In den Gartenmauern haben sich Schlangen und Kleinechsen angesiedelt. Die Artenvielfalt der Vögel ist überwältigend. Im Herbst rasten Schwärme von Zugvögeln im Klostergelände.

Kunst - Wandmalerei

Bevor Vater Johannes mit der Ausmalung der Klausurkapelle begann, studierte er unter anderem die ältesten noch erhaltenen Fresken Deutschlands auf der Klosterinsel Reichenau. Bemerkenswert ist die lichte, lasierende Farbgebung, die auch die frühen russischen Fresken in Kiew und im goldenen Ring bei Moskau, besonders aber die spätantike christliche Malerei kennzeichnet.

Klausurkapelle, Darstellung Mariens im Tempel, links die 7 anderen Tempeljungfrauen

Klausurkapelle, hl. Gregor Palamas und hl. Johannes d. Theologe

Klausurkapelle, hl. Erzengel Uriel

Dreifaltigkeitskloster Buchhagen, Krypta, Altarapsis