Hl. Dreifaltigkeitskloster

German Orthodox Holy Trinity Monastery, Buchhagen, Weserbergland, Germany

A brief introduction

The Holy Trinity Monastery in Buchhagen was founded in 1990 by Elder Johannes and follows in the tradition of the monks of Mount Athos in Greece. It is the foundation of the first German Orthodox monastic community in recent times, and in 1993 became an independent monastery under the omophorion of the Bulgarian Orthodox Patriarchate. The Athonite typikon was approved and the canonic statutes were given by the Holy Synod of the Bulgarian Orthodox Church and once more emphatically confirmed after the enthronement of the Patriarch, His Beatitude Neofyt.

The Elder and Abbot Johannes had studied music and religious sciences in Berlin, Germany. In the 1970s, he became acquainted with Orthodoxy and converted to the faith of the Orthodox Church. In 1981 he became a monk on Holy Mount Athos, receiving his monastic formation by the Elders of the Great Lavra and Elder Joseph of Vatopedi. In the Hermitage of All Saints in Karyes, he was tonsured into the Great Angelic Schema in 1984.

The Holy Trinity Monastery is self supporting and maintains itself by the work of the monks. First and foremost is the liturgical work, the cycle of liturgical prayer and, of course, the Jesus prayer according to the hesychast tradition of the Holy Mountain. The fathers also give many hours to serious vegetable gardening thus helping to reduce expenses. More than a little attention is given to the ongoing liturgical work of translating and setting to music liturgical texts of the Orthodox church. Here great care is given to utilize the large treasure and beauty of the German language, to convey the „widths and the breadth" (Holy Apostle Paul) of Orthodox liturgical poetry in order to ensure its dignity and message in the German language and to touch the right heartstrings of the faithful. This same kind of care and attention is given also to the development of the melodies of the church hymns. The general services and many festal hymns are at this time already written in neumen and available. In their ecclesiastic chants, the fathers of the Holy Trinity Monastery use the old Orthodox tradition of improvising the stichera and canons according to the melodic patterns and the structures of the eight church modes. This musically demanding practice trains for heedfulness and helps to interiorize the holy texts.

The architecture and design of the monastery buildings were taken from the architecture of early mediaeval Germany, i. e. from the time when this land was part of the ancient Orthodox Christian European culture, which at that time extended from Ireland to the Frankish empire, Bulgaria and Byzantium to Georgia in the Caucasian mountains. The soft and shining mural paintings and icons in the monastery call to mind early Christian prototypes as well as the frescos of the "Golden Ring" and the mediaeval monastery island "Reichenau" in the Bodensee.

The celebration of the liturgical services in the mother tongue is a necessity for all people who want to learn about and accept the Orthodox Christian faith. This is supported by the rediscovery of the customs of the early Orthodox Church, which, from the early 2nd cent. to the 10th cent., was composed of many Germanic tribes. So, by the grace of God, in obedience, humility and love towards Him and listening devotedly to His ways, step by step, an authentic German Orthodox tradition can grow. For all those who thirst for the life-giving water of salvation, this work and its subsequent inclusion in the services, inspires a fresh start and has become a fountain of godly joy. The circle of interested seekers in spiritual growth has gradually increased and has led to several of them receiving the Holy Mystery of Baptism, thus well protected for their path to holiness.

It is our hope, that such faithful sons and daughters of the Holy Orthodox Church will be the leaven for our nation. The Buchhagen fathers long for all Germans to answer God's call and to return to the choir of Orthodox Christian nations. May we all rise to praise the most holy God, source of all being, Father without Beginning, the All-loving Son and the Holy Spirit.

+Amen and Amen+

Das heilige Dreifaltigkeitskloster in Buchhagen, Weserbergland, wurde 1990 von Altvater Johannes gegründet. Es ist Stammsitz der ersten deutschen orthodoxen Mönchsgemeinschaft und seit 1993 Abtei im bulgarischen orthodoxen Patriarchat. Das mönchische Leben folgt der Überlieferung des Heiligen Berges Athos.

Die Mönche sind gottgeweihte Männer, die in heiliger Gefolgschaft mit ihrem Altvater leben. Kern des Mönchtums ist die alles überschreitende Liebe zu Gott und die vollkommene Hingabe an Ihn, die im mönchischen Ganzopfer ihren Ausdruck findet. In geheimnisvoller Wechselbeziehung zwischen Gott und Mensch, in Gebet, Arbeit und Studium, wächst das Leben der Heiligung.

Ein Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und Pflege des deutschsprachigen orthodoxen Kirchengesangs.

Das Kloster ist wirtschaftlich selbsttragend. Biologischer Gartenbau, Hausarbeit, Übersetzungsarbeit, künstlerische und andere Tätigkeiten gehören ebenso zum Leben wie Herzensgebet, Gottesdienst und heiliger Gesang.

Leben

Das Leben im heiligen Dreifaltigkeitskloster ist Herzensübung, Gebet und Arbeit, wie es seit jeher im Mönchtum üblich ist. Jede Tätigkeit, das ganze Leben soll vom Gebet erfüllt und durchlichtet werden. Ganz in Gott sein, Ihm ähnlich werden; im heiligen Gehorsam, in Liebe und Wahrheit, Demut, Treue und Beharrlichkeit ... So geschieht die Erneuerung und Heiligung des Menschen und der Schöpfung. Durch die Übung des immerwährenden Gebetes, die Offenbarung der Gedanken und die Verinnerlichung der heiligen Überlieferung erlernt der Mönch geistige Unterscheidung.

Das Geistige Gebet ist die verborgene Seite des Mönchtums. Im Gottesdienst der orthodoxen Kirche aber tritt die ganze Schönheit und Erhabenheit, Weite und Tiefe des liebenden Miteinander von Gott und Mensch hervor.

Tageslauf

Der Tag beginnt um 4.30 früh, wenn die Weckglocke läutet und kurz darauf das rhythmische Schlagen der Hellebelle auf dem Klosterhof erklingt. Die Mönche beginnen mit der Übung des Herzensgebetes.

Gegen 5.00 finden sich alle im Tempel ein und singen das Morgenlob (Orthros). Das nimmt etwa 2 ½ Stunden in Anspruch. Nach einem kleinen Frühstück beginnt die Tagesarbeit.

Mittags um 12.00 gibt es ein kurzes Mittagsgebet (6. Stunde), anschließend das gemeinsame Mittagessen in der Halle. In den Fastenzeiten und an Fastentagen gibt es nur eine gemeinsame Mahlzeit, die aus Gemüse, Obst, Salat, Brot usw. besteht. Bis 15.00 ist Klausurzeit. In diesen Stunden kann man ruhen und setzt die persönlichen Gebetsübungen fort. Die Klausurzeiten dienen aber auch zum Studium und zum Nacharbeiten des Unterrichtes und der geistigen Unterweisungen.

Ab 15.00 ist wieder Arbeitszeit. Der Vespergottesdienst beginnt um 17.00. Dieser sehr schöne, überwiegend gesungene Gottesdienst dauert werktags 1 ½ Stunden, sonnabends 2 Stunden. Im Sommer wird die Vesper vorverlegt, damit man im Anschluß noch im Garten und im Gelände arbeiten kann, wenn die Sonne nicht mehr so brennt.

Um 20.15 wird der Nachtgottesdienst (Apodeipnon/Komplet) gelesen; an bestimmten Tagen gibt es geistige Unterweisung. Ab 21.30 ist wieder Klausurzeit. Die göttliche Liturgie wird sonnabens und sonntags sowie an den Hochfesten gefeiert. Am Vorabend der Hochfeste ist Nachtwache, ein mehrstündiger sehr feierlicher Gottesdienst.

Arbeit

Die Arbeiten im Kloster sind sehr vielfältig. Jede Arbeit wird als heiliger Dienst ausgeführt, in Verantwortung vor Gott für die uns anvertraute Schöpfung, zum Nutzen und zur Freude der Engel und der Väter.

Da sind die alltäglichen Arbeiten wie die Reinhaltung und Pflege des Tempels, der Wohn- und Arbeitsräume, Wäsche- und Küchendienst.

Gartenarbeit und Obstanbau sichern die Selbstversorgung mit gesunden Nahrungsmitteln. Gebäude und Klostergelände wollen gepflegt und unterhalten sein, Sandsteinmauern und Zäune erneuert oder erweitert, Hecken geschnitten werden. Für die Heizung im Winter muß im Wald Holz gemacht werden Wo entsprechende Fähigkeiten vorhanden sind, können künstlerische und handwerkliche Arbeiten wie Ikonenmalerei, Holzschnitzerei, Tischlerei ... dem Aufbau und der Ausstattung des Heiligtums dienen und darüber hinaus eine Einnahmequelle für die Mönchsgemeinschaft darstellen.


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Aufnahme und Versorgung der Gäste und Pilger obliegen dem Gastvater. Die Geistige Unterweisung, Beichten und Seelsorge gehören in den Bereich des Altvaters und der Priester.

Einen breiten Raum nimmt im Dreifaltigkeitskloster die liturgische Arbeit ein. Liturgische Texte werden aus dem griechischen Urtext ins Deutsche übersetzt, Gesangsstücke werden im Deutschen Choral ausgearbeitet und in Neumen geschrieben. Die Mönche erhalten im Kloster selbst die nötige musikalische und liturgische Ausbildung; auch gute Sprachkenntnisse sind hierzu erforderlich.

In einer kleinen Mönchsgemeinschaft kann sich der Einzelne nicht auf eine Tätigkeit beschränken, sondern jeder muß in den verschiedensten Bereichen mit anfassen. Größere Arbeiten, wie Obsternte, Zubereiten und Lagerung des Erntegutes, aber auch Gelände- und Bauarbeiten, werden als Allmendwerk von mehreren oder allen Mönchen gemeinsam durchgeführt.

Studium

Zum Mönchsleben gehört eine umfangreiche geistige und praktische Ausbildung. Allein die rechte Durchführung der Gottesdienste erfordert Kenntnisse und Fertigkeiten, die zuerst einmal erlernt werden müssen. Theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten werden gleichermaßen vermittelt. Darüber hinaus stellt der Aufbau und die Erhaltung eines Heiligtumes, das Tragen der orthodoxen geistigen Hochkultur – auch und gerade in der Auseinandersetzung mit den vielgestaltigen Strömungen unserer Zeit – nicht geringe Ansprüche an die Mönche.

Während des Noviziates werden zunächst die Grundlagen der orthodoxen Theologie und Spiritualität sowie die traditionale geistige Anthropologie vermittelt. Dazu kommen allgemeine Kirchengeschichte, Liturgik, Religionswissenschaft, Psychologie, Sprachkunde und verwandte Bereiche. An Sprachen sind nur Deutsch und Griechisch verbindlich; wenn andere hinzukommen, umso besser. Einen breiten Raum nimmt die musikalische Ausbildung ein, welche Theorie und Praxis des Choralgesangs, Gehörbildung, Hymnologie, Neumenkunde, Cheironomie und modusgebundene Improvisation umfaßt.

Die Inhalte werden im Kloster nicht abstrakt behandelt, sondern immer auch im Hinblick auf ihre Wertigkeit beleuchtet, im Sinne der geistigen Unterscheidung.

Zum Studium gehört nicht zuletzt die Aufarbeitung und Verinnerlichung der geistlichen Unterweisungen des Altvaters, wo die heilige Überlieferung vermittelt wird. Das Lernen endet keineswegs mit dem Noviziat. Der Mönch ist immer ein Lernender, auch wenn er längst zum Lehrenden geworden ist.