Hl. Dreifaltigkeitskloster
Geschichte
Das heilige Dreifaltigkeitskloster wurde 1990 von Altvater Johannes gegründet und in den folgenden Jahren gemeinsam mit den ersten Mönchen aus eigenen
Mitteln und mit eigenen Händen erbaut. Inzwischen wird das Heiligtum von einer zweiten Generation von Mönchen getragen.
Die Linie der Mönchsweihe des großen S‘chima, die im Hl. Dreifaltigkeitskloster
weitergegeben wird, läßt sich durch viele Generationen zurückverfolgen. Sie weist über
Altvater Daniel von Katunakia (frühes 19. Jh.) ins Gebiet der Großen Lawra und zum Hl.
Athanasios dem Athoniten.
Vater Johannes hat in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Berlin Musik, später Religionswissenschaften und Byzantinistik studiert. 1974 mit der
Orthodoxie in Berührung gekommen besuchte er regelmäßig die orthodoxen Gottesdienste und begann mit der Übung des Herzensgebetes. 1981 wurde er
Mönch auf dem Heiligen Berg Athos und empfing dort im August 1984 die Mönchsweihe der Großen Gestalt (Großes S’chima).
Mit dem Segen seines Altvaters nahm er 1985 in einer provisorischen Klosterwohnung im damaligen Westberlin mit zwei Mitbrüdern das Chorgebet auf und
bereitete die Klostergründung vor. Das Leben pendelte einige Jahre zwischen Athos und Berlin.
Im Jahr der Einheit 1990 kauften die Mönche das Gelände in Buchhagen und begannen mit dem Bau des deutschen orthodoxen Heiligtumes.
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Ungeahnte Widerstände stellten sich der Klostergründung entgegen; unendliche Schwierigkeiten waren zu überwinden. Aber durch die Gnade und den Segen der heiligen Dreifaltigkeit, den Beistand der allheiligen Mutter Gottes Maria und der Heiligen Väter geschah auch manches Wunder.
Sn. HH. Metropolit Symeon bei der Klosterweihe 1994
Im August 1994 wurde das Kloster von Seiner Hochheiligkeit Symeon, dem Metropoliten von West- und
Mitteleuropa als deutsche orthodoxe Abtei im Verbund des bulgarischen Patriarchates geweiht.
Während der nächsten 2 Jahre wurde die Krypta der Klosterkirche erbaut und 1996 ebenfalls geweiht, als
Tempel der Göttlichen Weisheit.
1999 bis 2002 wurden der Michaelsturm und die nördliche Klostermauer mit dem Marienturm errichtet.
2004 bis 2009 wurde der Weihwasserbrunnen gebaut, 2013 und 2014 der Eingangsbereich neu gestaltet.
Das Kloster ist aus der Region nicht mehr wegzudenken. Die Menschen in der Umgebung schätzen die Mönche und freuen sich, wenn sie einen der Väter in der
Stadt sehen. Sie wissen, wenn vom Berg die Glocken ins Tal hinab klingen, daß im Heiligtum der Gesang anhebt und die Mönche für das Land und die Menschen
beten. Einige orthodoxe Gläubige sind wegen des Klosters in den Landkreis Holzminden übergesiedelt um regelmäßig an den Gottesdiensten teilnehmen zu
können. Viele Besucher aus Deutschland und vielen anderen Ländern zieht es immer wieder ins Kloster nach Buchhagen, wo sie auch in der nächsten Umgebung
gute Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels und Pensionen finden.
Im Februar 2013 fand die Wahl des neuen Patriarchen von Bulgarien statt. Als Abt des deutschen Klosters gehörte Altvater Johannes ex offizio zu den rund 150
wahlberechtigten Personen und fuhr gemeinsam mit den anderen Vätern zu diesem großen Ereignis nach Sofia. Als neuer Patriarch wurde Seine Allheiligkeit
Neophyt gewählt und in Gegenwart zahlreicher Metropoliten und Bischöfe aus allen orthodoxen Ländern der Erde in einer gewaltigen Feier in der Sofioter
Kathedrale inthronisiert (siehe Klosterbrief 2013).
Ebenso bei der Wahl des Metropoliten von West- und Mitteleuropa gehört der Abt von Buchhagen ex offizio zum Wahlgremium. Nachdem unser hochverehrter
und geliebter Metropolit, Sn. HH. Symeon, im August 2013 aus Altersgründen endgültig zurückgetreten war, organisierte Sn. HH. Gregori von Tirnovo die Wahl
des Nachfolgers. Mit großer Mehrheit wurde Seine Hochheiligkeit Antonios gewählt und am 3. November 2013 in Gegenwart seines Vorgängers, Sn. HH.
Symeon, vieler weiterer Metropoliten und Bischöfe, des kirchlich gesalbten Königs von Bulgarien Symeon II., des bulgarischen Botschafters und vieler Ehrengäste
feierlich inthronisiert. Seither ist Vtr. Abt Johannes ständiges Mitglied des Diözesanrates. Sn. HH. Metropolit Antonios führt die Aufbauarbeit seines Vorgängers
mit bewundernswerter Verantwortung, Engagement und geistiger Haltung fort; es gelang ihm, die Diözese in vieler Hinsicht zu konsolidieren. Er besuchte das
Kloster erstmals im Dezember 2014; das Verhältnis ist von besonderer gegenseitiger Hochachtung und Vertrauen geprägt.
Auf Wunsch unseres Altvaters Johannes wurde der sehr ehrw. Vater Symeon, der neben vielen anderen Aufgaben bereits seit mehreren Jahren als Priester und
Beichtvater dient, am Dezember 2014 zum Archimandriten geweiht.